Ehemalige Synagoge Odenbach

Beschreibung

Ehemalige Synagoge Odenbach: ein jüdisches Schmuckstück der ländlichen Westpfalz

Die ehemalige, kulturhistorisch wertvolle Synagoge entstand 1752 auf einer durch den Stadtbrand 1733 frei gewordenen Parzelle mitten im Ort. Das Grundstück in der Nähe der Kirche war 1737 von dem späteren pfalz-zweibrückischen Oberschultheißen Salomon Meyer erworben worden, der das Gotteshaus auf eigene Kosten errichten ließ. 1802 an die jüdische Gemeinde verkauft, wurde 1835 im Dachgeschoß eine Frauenempore eingerichtet. Nach der Zerstörung der Thorarollen 1938, wurde der Bau 1939 verkauft, 1941 an die jüdische Gemeinde Rheinpfalz zurückgegeben und erneut verkauft. Heute befindet sich das Gebäude im Besitz eines örtlichen Fördervereins. Ab 1989 erfolgten Renovierungsarbeiten.

Das äußerlich schlichte Gebäude mit Satteldach und Fachwerkgiebel stellt die einzige ländliche Synagoge der Westpfalz dar. Sie erhält ihre Bedeutung vor allem durch ihre Rundbogenfenster, die erweiterte Frauenempore, gefundene Genisa und die in Teilen erhaltene, farbenprächtige spätbaroke Ausmalung (Wände und Decken), die interessanterweise auf polnische Vorbilder zurückgeht.

Rund 500 m südlich der Ortslage liegt der wohl um 1845 angelegte jüdische Friedhof, der 74 erhaltene Grabsteine besitzt, der älteste von 1846, der jüngste von 1938.

Öffnungszeiten:
In den Sommermonaten von April bis August ist die Synagoge an jedem 1. Sonntag im Monat von 14 - 16 Uhr geöffnet. Es besteht die Möglichkeit zu einer informativen Führung und Besichtigung.

Im Winterhalbjahr und außerhalb dieser Öffnungszeiten sind Besuchergruppen und Einzelbesucher jederzeit nach Terminabstimmung gerne willkommen.

Tipp: Ebenfalls sehenswert sind der historische Ortskern mit dem Rathaus von 1570 und die Reste der ehemaligen Burganlage.

Synagoge