Hirsauer Kapelle Offenbach-Hundheim

Beschreibung

Mittelalterliches Kleinod im Glantal

Etwa 500 m westlich des Ortsteils Hundheim inmitten eines alten Friedhofes gelegen steht ein eindrucksvolles Baudenkmal, das im Kern auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und eine der ältesten Kirchen des Glantales darstellt. Sie diente als Pfarrkirche für die Dörfer der Siedlungsgemeinschaft „Eßweiler Tal“. Das Gotteshaus bestand wahrscheinlich bereits seit dem 7. Jahrhundert und war dem Heiligen Alban geweiht. 1106 wurde sie als Steinbau neu errichtet. Der Kirchhof fungierte gleichzeitig als Gerichtsstätte und bildete mit seinem Markt den Mittelpunkt dieses Gebietes. Im 13. Jahrhundert erhielt der Chorturm ein ausgemaltes Kreuzrippengewölbe. Der ursprünglich romanische Bau erfuhr in der Frühgotik einige Veränderungen. 1507 wurden auf der Nordseite des Langhauses ein Seitenschiff angefügt, spätgotische Maßwerkfenster und ein neues Westportal eingesetzt. Bereits 1535 gab es hier einen evangelischen Pfarrer. Die Sakristei auf der Südseite des Chores ist laut einer Inschrift 1615 errichtet worden. Das nach dem Dreißigjährigen Krieg abgerissene Seitenschiff hat man erst 1894 bei einer durchgreifenden Renovierung wieder neu errichtet und einen Treppenturm an den Chor angefügt. In dem 1692 erneuerten Glockenstuhl haben sich zwei gotische Glocken von 1480 und um 1500 erhalten. 1901 wurden Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Ende des letzten Jahrhunderts gelang die Wiederherstellung der vollständig erhaltenen Ausmalung. Die alte Friedhofsmauer reicht wohl noch bis ins 15. Jahrhundert zurück. Den Reiz des Bauwerks macht der Kontrast zwischen dem ursprünglichen Stil und dem früh-spätgotischen Fensterelementen aus.

Öffnungszeiten:
ganzjährig nach Vereinbarung

Hirsauer Kapelle